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Die Wasserbeschaffungsverbände (WBV) Am Wiehen und Kreis Herford-West haben das Kooperationsnetzwerk Trinkwasser in OWL gegründet. Ziele der Zusammenarbeit sind eine gemeinsame Informationskampagne rund um das Thema Trinkwassernutzung und ein engerer Austausch zwischen den Partnern. Im Rahmen eines Auftaktpressegesprächs wurde heute dazu ein Infoflyer sowie eine themenbezogene Internetplattform (www.trinkwasser-in-owl.de) vorgestellt. Weitere Aktionen werden im Laufe des Jahres folgen.

Die Wasserbeschaffungsverbände und die Wasserversorger vor Ort unternehmen derzeit erhebliche Anstrengungen, um die Trinkwasserversorgung in Ostwestfalen für die Zukunft zu sichern. „Trinkwasser ist das Lebensmittel Nr. 1. Unsere Aufgabe ist es, die Bevölkerung ausreichend mit Trinkwasser zu versorgen. Die punktuelle Wasserverknappung in den vergangenen Sommern und das rege Interesse der Öffentlichkeit an diesem Thema haben uns veranlasst, insgesamt mehr Aufklärung zu betreiben“, erklärte Löhnes Bürgermeister Bernd Poggemöller in seiner Eigenschaft als Verbandsvorsteher des WBV Am Wiehen.

„In den kommenden Monaten wollen wir immer wieder in die Öffentlichkeit gehen, um das Thema in seinen spannenden Facetten immer wieder neu zu beleuchten“, sagt Ulrich Rolfsmeyer, Bürgermeister von Hiddenhausen und Verbandsvorsteher des WBV Kreis Herford-West. „Wir möchten den Bürger mitnehmen und informieren.“ Verschiedene Aktionen sollen im Rahmen der Aufklärungskampagne das Informationsangebot ergänzen.

Zukünftig soll jedoch „niemand in OWL eine Wasserknappheit befürchten müssen“, betont Rolfsmeyer. Dennoch komme man an der Erkenntnis nicht vorbei, dass „die Sommer wohl immer heißer und trockener werden und dass es dadurch an einzelnen Tagen zu ungewöhnlich hohen Belastungsspitzen beim Wasserverbrauch kommen wird“.

Die beiden Wasserbeschaffungsverbände und deren Mitglieder befassen sich daher intensiv mit der Frage, wie die Trinkwasserversorgung auch unter den geänderten klimatischen Bedingungen zuverlässig funktionieren kann. „Wir sind in den vergangenen drei Jahren immer enger zusammengerückt. Diese Entwicklung möchten wir mit der Gründung des Netzwerkes fortführen und uns noch besser und effektiver austauschen“, erklärt Bernd Poggemöller.

Darüber hinaus werden von den Verbänden und den Versorgern vor Ort die Planungen für neue technische Anlagen vorangetrieben. In Bergkirchen zum Beispiel wurde mit dem Bau eines neuen Wasserspeichers begonnen. Weitere neue Trinkwasserspeicher und Versorgungsleitungen sind aktuell in Planung. Trinkwasserspeicher können mehrere Millionen Liter Wasser aufnehmen und somit helfen, Verbrauchsschwankungen im Tagesverlauf abzufangen; befüllt werden sie überwiegend nachts.

„Technische Anlagen sind leider nicht von heute auf morgen zu bauen“, sagt Karsten Klußmann vom WBV Herford-West. „Wir würden gerne noch schneller bauen, müssen aber Planungs- und Genehmigungsverfahren durchlaufen.“ Zum Teil werde es bis etwa 2025 dauern, ehe die aktuellen Planungen umgesetzt seien. In der Zwischenzeit sind die Wasserversorger auch auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen. „Wenn nach mehreren heißen und trockenen Tagen der Wasserbedarf wie in den Vorjahren durch Poolbefüllungen und Gartenbewässerungen extrem steigt, drohen die Systeme leer zu laufen. Das muss unbedingt vermieden werden“, so Holger Freymuth, Wasserexperte der Stadtwerke Löhne. Sollte ein Trinkwasser-Rohrnetz leerlaufen, droht ein längerer Ausfall der Wasserversorgung unter anderem durch mögliche Verkeimungen und Schäden an Anlagen und Leitungen. Der Schaden würde in die Millionen gehen. Zudem kann es im Brandfall zu Schwierigkeiten kommen, die Feuerwehr mit ausreichend Löschwasser zu versorgen.

Die Akteure waren sich einig, dass die behördliche Verhängung von Bußgeldern bei Zuwiderhandlungen gegen ein kurzzeitiges Wasserspargebot nur die Ultima Ratio sein könne.

Detaillierte Informationen zur Trinkwasserversorgung in OWL finden sich ab sofort auf dieser Internetplattform.